Ladestationen für Real Estate: Chancen für Immobilienbesitzer
Der Bedarf an Ladesäulen steigt. Immobilienbesitzer und -verwalter sollten umdenken und gerade bei Neubauten Ladestationen einplanen. Das macht das Objekt für Käufer und Mieter deutlich attraktiver.
Leise, kraftvoll, weitgehend emissionsfrei: Elektroautos werden immer interessanter. Mit ihrer steten Zunahme steigt auch der Bedarf an Ladesäulen im öffentlichen Bereich, in Firmen, aber auch im Gewerbe- und Wohnungsbau. Ladestationen für Immobilien sind eine Investition in die Zukunft, von der sowohl Eigentümer als auch Bewohner profitieren. Erfahren Sie, worauf Sie bei Neubau und Betrieb achten sollten.
Immobilien mit Ladetechnik aufwerten
„Sowohl bei Nichtwohngebäuden als auch bei Wohnimmobilien wird die Ladeinfrastruktur zukünftig ein wichtiges Auswahlkriterium sein“, meint Ralf Wagner, E-Mobility-Experte beim Beratungsunternehmen für den Bau- und Immobiliensektor Drees & Sommer. Viele Käufer und Mieter von hochwertigen Wohnimmobilien würden schon heute eine Installationsmöglichkeit für Ladesäulen voraussetzen. Vattenfall InCharge bietet hier schon attraktive Angebote für Ladelösungen an Wohnimmobilien.
Ohne Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge lässt sich eine Immobilie zukünftig möglicherweise nicht mehr vermieten oder verkaufen. „Wer hingegen seine Gebäude heute schon entsprechend ausrüstet, steigert ihre Attraktivität für potenzielle Käufer und Mieter und sichert somit seine Zukunft“, sagt Wagner.
Ladesäulen beim Neubau: Darauf müssen Sie achten
Immobilienexperte Wagner empfiehlt, den Einbau von Ladetechnik möglichst früh im Prozess der Gebäudeplanung zu berücksichtigen, um kostenintensive Nachrüstungen zu vermeiden. Bei Neubauten müssten vor allem die Stromversorgung und die Leitungswege für die Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden, denn die herkömmlichen Haushaltssteckdosen eigenen sich nicht für das Aufladen von Elektroautos. „Es wurden deshalb europaweit einheitliche Steckerstandards speziell für Elektroautos entwickelt“, erklärt Wagner.
Je nach Nutzerkreis gelten verschiedene Mindestanforderungen für E-Ladestationen. Zur Auswahl stehen wandmontierte Ladestationen, die sogenannten Wallboxen, und stehend montierte Ladesäulen. Weitere Unterscheidungen gibt es hinsichtlich der Eignung für Innen- und Außenbereiche und der Leistung.

Ladestationen wie hier im Parkhaus werten eine Immobilie für Käufer und Mieter gleichermaßen auf. Foto: Florian Stoellinger
Die an den Ladesäulen angebotene Ladeleistung variiert und bestimmt die Ladedauer: In Deutschland sind bei Immobilien Typ-2-Wechselstrom-Ladestationen mit 11 kW oder 22 kW weit verbreitet. Eine vollständige Ladung dauert hier zwischen zwei und sechs Stunden. Höhere Ladeleistungen bieten Gleichstrom-Ladestationen. Diese sogenannten Schnellladesäulen haben eine Leistung von mindestens 50 kW. Die Ladedauer beträgt hier ca. eine Stunde. Schnellladestationen eigenen sich besonders für den Einsatz an Orten mit einer kurzen Verweildauer sowie an Fernverkehrsstrecken.
Vor allem in Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien spielt die Ladeleistung eine wichtige Rolle. „Wenn viele Elektro-Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden, ist die Stabilität der Stromversorgung ein wichtiger Prüfpunkt“, erklärt weiterhin Michael Ringleb, Produktverantwortlicher Elektrotechnik (ELT) bei der Prüforganisation DEKRA, denn es entstehe eine Dauerlast über mehrere Stunden. „Hier muss sichergestellt sein, dass es nicht zu Stromausfällen durch Überlastung des Leitungsnetzes kommt.“ Die Installation der Ladesäulen sollte daher von erfahrenen Elektroinstallateuren vorgenommen werden.
Umfasst die Ladeinfrastruktur in der Wohnungswirtschaft mehrere Ladesäulen, dann sollte über den Einsatzes eines dynamischen Lastmanagements nachgedacht werden. Hierbei wird die verfügbare Gesamtladeleistung an den aktuellen Stromverbrauch im Gebäude angepasst. Durch das effiziente Aufteilen der verfügbaren Energie wird das gleichzeitige Laden mehrerer Elektroautos in optimaler Zeit ermöglicht.
Ladetechnik vom Fachmann
Vattenfall InCharge zum Beispiel stellt den Bau, Betrieb und die Wartung von Ladeinfrastruktur sicher. Sein europaweites Netzwerk an E-Auto-Ladestationen baut das Unternehmen kontinuierlich weiter aus. Auch hinsichtlich der Abrechnung der Energie unterstützt Vattenfall InCharge seine Kunden kompetent, denn hier gilt es auch rechtliche Aspekte zu beachten. Drees & Sommer-Experte Wagner: „Insbesondere bei einem wechselnden Nutzerkreis ist es oftmals hilfreich, Dienstleister für Ladeinfrastruktur, sogenannte Charging Station Operator einzuschalten, die rechtssicher die Abrechnung übernehmen können.“
Fördermöglichkeiten für Ladesäulen
Wer sich für die Installation einer Ladeinfrastruktur entscheidet, kann von Fördermöglichkeiten profitieren. Für den Bau von Ladestationen gibt es je nach Bundesland staatliche Zuschüsse. „Betriebliche Ladeinfrastruktur wird zum Beispiel in Baden-Württemberg mit 40 Prozent gefördert“, sagt Wagner. Mit dem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ hat das Bundesverkehrsministerium im Vergangenen Jahr außerdem private Haushalte großzügig gefördert.