Das Fahrzeug summt leise, der Passant bemerkt nichts. Robert Anderson bleibt nur eine Möglichkeit: Er tritt kräftig auf den Holzschalter am Boden. Die Hupe ertönt. Der Fußgänger dreht sich verwundert um und staunt. Da fährt ein elektronisches Dreirad vorbei.
Die Geschichte des Elektroautos beginnt mit dem Briten Anderson: Er baut sein elektrisch angetriebenes Gefährt zwischen 1832 und 1839 in Aberdeen, der Hafenstadt im Nordosten Schottlands. Bereits 1835 präsentiert er es auf einer Industrieausstellung. Es schafft gute 12 Stundenkilometer. Die Lenkung ist etwas schwerfällig, aber der Antrieb ist fast so leise wie beim neuen Tesla. Der Autopionier verwendet für sein Fahrzeug eine Einwegbatterie. Zur Stromerzeugung nutzt er Rohöl. So schaffte es Anderson, sein E-Auto lange vor dem berühmten dreirädrigen, mit Benzin betriebenen Benz-Motorwagen von 1886 auf die Straße zu bringen. Es ist der Beweis, dass Autos nicht von Anfang an mit Benzin gelaufen sind.
Es gibt noch einen Vorreiter: 1881 entwirft der Franzose Gustave Trouvé sein „Trouvé Tricycle“ – dreirädrig und elektrisch. Von zwei Motoren angetrieben, fährt es durch Paris und zieht seine Energie aus mehreren Bleiakkumulatoren. Immerhin schaffte es 18 Stundenkilometer und hatte eine Reichweite von 14 bis 26 Kilometern.
Und welches ist das erste deutsche E-Auto? Der Flocken Elektrowagen von 1888. Die vierrädrige Elektrokutsche fertigt die Maschinenfabrik A. Flocken in Coburg.
Erst kam der Stromer, dann der Benziner – und lange davor der Dampfwagen. Den Anfang macht 1769 Nicholas Cugnot mit einer Artilleriezugmaschine. Sie nutzt als Brennmaterial Holz, Kohle oder Koks. Um 1900 sieht die Situation so aus: 40 Prozent aller Automobile werden mit Dampf, 38 Prozent mit Elektroantrieb und nur 22 Prozent mit Benzin betrieben.
In den USA wurden 1900 1.688 Dampfautomobile, 1.575 Elektrofahrzeuge und 929 Benziner hergestellt.
Bis etwa 1920 ist das E-Auto ein echter Konkurrent für den Verbrennungsmotor. Schon 1898 schaffte das „La Jamais Contente“ als erstes Elektroauto über 100 Kilometer pro Stunde und hält damit für kurze Zeit den Geschwindigkeitsrekord. Doch was geschah, dass sich der Stromer nicht durchsetzen konnte?
Illustration der „La Jamais Contente“ mit Konstrukteur Camille Jenatzy. Foto: Wikipedia
Die Vorteile von Strom gegenüber Dampf und Benzin sind damals wie heute dieselben: Einfach im Umgang, angenehm leise und sauber. Auch die heute bekannte Angst der begrenzten Reichweite ist nicht das Problem.
Entscheidend im Rennen von E-Auto gegen Benziner ist etwas anderes: 1911 entwirft der Amerikaner Charles F. Kettering einen Anlasser, mit dem sich Verbrennungsmotoren problemlos starten lassen – anders als E-Autos. Die haben weitere Nachteile: Sie sind nicht nur teurer, sondern auch schwerer als Benziner, was an den Batterien liegt. Eine Hürde war auch der komplizierte und langwierige Aufladeprozess, der stationäre Generatoren erforderte. Kein Vergleich zu heute: Moderne Ladelösungen von Anbietern wie Vattenfall InCharge garantieren einen einfachen und schnellen Aufladeprozess. Hinzu kommt der stete Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Im Gegensatz zu Strom ist Erdöl damals preisgünstig, was Benzintankstellen aus dem Boden schießen ließ. Ein nicht zu unterschätzender Faktor damals wie heute: die Werbung. Benziner werden früh als Zeichen von Schnelligkeit und Stärke vermarktet. Heute haben sie viel von ihrer Attraktivität eingebüßt – und die neuen E-Autos holen auf.
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