- Blauer CCE-Stecker (oben): einphasig, mit einer Ladeleistung von bis zu 3,7 kW
- Roter CCE-Stecker (unten): dreiphasig, auch als Starkstromsteckdose bekannt, mit einer Ladeleistung von 11 kW oder 22 kW.
Um ein Elektroauto zu laden, braucht es nicht viel. Eine Wallbox zu Hause oder auf dem Firmengelände und ein Ladekabel mit passendem Stecker für unterwegs. Doch welcher Stecker passt? Abhängig vom Automobilhersteller besitzt ein Elektroauto den jeweils üblichen Steckertyp. In Europa hat sich als Standard bei Herstellern von E-Autos und Ladestationen der Typ-2-Stecker und der Typ-2-Steckdoseneingang durchgesetzt.
Auch in Deutschland finden Sie an beinahe jeder öffentlichen Ladestation gemäß § 3 der Ladesäulenverordnung mindestens eine Typ-2-Steckdose. Das gilt auch für die Ladesäulen von Vattenfall InCharge. Was einen Typ-2-Stecker kennzeichnet und welche Steckertypen es noch gibt, zeigt die folgende Übersicht.
Der Typ-1-Ladestecker ist in Nordamerika und im asiatischen Raum weit verbreitet. Er findet sich bei Automarken wie Hyundai oder Ford. Da der Typ-1-Stecker in Europa eher selten ist, liefern die Hersteller zu den jeweiligen Autos für ihre europäischen Kunden ein Ladekabel mit Typ-2-Stecker-Anschluss automatisch mit. Ausgelegt auf ein Einphasen-Dreileiternetz, verfügt der Typ-1-Stecker über eine maximale Ladeleistung von 7,4 kW (Kilowatt). In Deutschland stellt das einen Nachteil dar, weil durch das dreiphasige Stromnetz höhere Ladeleistungen von 11 kW bis hin zu 43 kW möglich sind.
Dieser dreiphasige Steckertyp gehört zum Standard in Europa. Er wird auch „Mennekes“-Stecker genannt, entsprechend des an der Entwicklung beteiligten deutschen Unternehmens Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG. Automarken wie Audi, Mercedes-Benz, VW oder Tesla setzen auf diesen Steckertyp, denn dieser bietet eine höhere Leistung als der Typ-1-Ladestecker. An privaten und Firmenladestationen sind Ladeleistungen bis 22 kW üblich. Öffentliche Ladesäulen ermöglichen hingegen eine Leistung von bis zu 43 kW, was einer Schnellladung entspricht.
Parallel zum Typ 2 entstand der Typ-3A/C-Stecker. Die Besonderheit liegt in einer integrierten Schutzklappe, die über eine Shutter-Funktion (Verschluss-Funktion) die direkte Berührung von stromführenden Teilen verhindert. Da aber auch die Typ-2-Stecker mittlerweile spannungsfrei sind und als Back-up zusätzlich über einen Sicherheits-Shutter verfügen, haben diese sich zum europäischen Standard für E-Fahrzeuge entwickelt. Der ältere Typ 3A-Stecker erlaubt lediglich eine einphasige Ladung, der Stecker vom Typ 3C lässt auch eine dreiphasige Ladung und bis zu 43 kW Ladestrom zu.
Um eine Erweiterung des Typ-2-Steckers handelt es sich beim CCS-Stecker (Combined Charging System). Zwei zusätzliche Kontakte sorgen für die Möglichkeit der Ladung sowohl in Wechsel- als auch Gleichstromnetzen (Schnellladung). Damit wird der CCS-Stecker zum Allzwecklader. Theoretisch unterstützt der Steckertyp eine Ladeleistung von bis zu 350 kW. In der Praxis liegt der Wert bei 50 kW, was jedoch völlig ausreicht. Großer Vorteil des CCS: Die Anschlüsse passen auch zu einem Typ 2-Stecker.
Dieses Schnellladesystem wurde in Japan entwickelt und erlaubt Ladevorgänge von bis zu 150 kW. An den meisten öffentlichen Ladesäulen steht allerdings, wie beim CCS-Stecker, nur eine Leistung von 50 kW zur Verfügung. Fahrzeuge von Citroën, Honda, Kia oder Mitsubishi sind mit diesem Steckertyp kompatibel. In der E-Mobility-Branche geht man davon aus, dass der CHAdeMO-Stecker zukünftig vom CSS-Stecker verdrängt wird.
Tesla hat einen eigenen Ladestecker entwickelt, der eine Umwandlung des Typ-2-Steckers darstellt. Der Supercharger erlaubt eine Aufladung des Model S zu 80 Prozent innerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW. Andere Autofabrikate können bislang nicht an Tesla Superchargern geladen werden.
„Schuko“ steht für Schutz-Kontakt. Der Stecker bezeichnet die konventionelle Haushaltssteckdose. Was viele nicht wissen: Der Schuko-Stecker sollte nur der Notladung im privaten Bereich dienen. Er ermöglicht eine Ladeleistungen von maximal 3,7 kW und braucht daher für eine Ladung mehrere Stunden. Um Überhitzungen und Kabelbrände zu vermeiden, dürfen dauerhaft nur maximal 2,3 kW gezogen werden. Für eine Dauerbelastung sollten Sie deshalb eine Wallbox nutzen.
Der CEE-Stecker heißt auch „Campingstecker“, denn lange vor der Elektromobilität lud man damit Wohnmobile auf Campingplätzen. Der Vorteil gegenüber dem konventionellen SchuKo-Stecker liegt in der möglichen Dauerbelastung bei 3,7 kW. Den Stecker gibt es in zwei Varianten:
Große Autohersteller wie BMW, Ford, Tesla oder Porsche arbeiten intensiv am Auf- und Ausbau des Schnellladenetzes in Deutschland. Für die Stationen verwenden sie ausschließlich CCS-Stecker. Zumindest auf dem europäischen Markt ist es wahrscheinlich, dass sich in Sachen Schnelladestationen der CCS-Stecker gegenüber dem Typ-2-Stecker durchsetzen wird.
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