Der Wohnpark St. Marien wurde im Auftrag der petruswerk Wohnungsbaugesellschaft auf dem Gelände der ehemaligen Brandenburgischen Hebammen-Lehranstalt in Berlin-Neukölln gebaut. Zu ihm gehört neben 600 Wohnungen auf 37.500 Quadratmetern eine Tiefgarage. 146 der dortigen Stellplätze hat die Stromnetz Berlin GmbH so vorgerüstet, dass sie bei Bedarf von Vattenfall zeitnah mit Ladetechnik ausgestattet werden können. Bei 30 Parkplätzen ist das bereits erledigt.
„Die Besonderheit ist hier das dynamische Lastmanagement“, erläutert Paul Schapitz, Business Development Manager bei Vattenfall E-Mobility. Bisher musste bei solchen Projekten die maximal benötigte Leistung in allen Wohneinheiten immer zur Verfügung stehen. „Diese Leistung wird jedoch gar nicht permanent abgerufen, sondern stünde theoretisch teilweise für die Ladung von E-Autos zur Verfügung.“ Aus dieser Theorie wurde im Wohnpark St. Marien nun Praxis: Hier werden im ungezählten Bereich, also noch vor den Zählern, von der Stromnetz Berlin GmbH Stromwandler für die Bereitstellung der Messwerte eingesetzt. Da sich auf diese Weise ermitteln lässt, wie viel Energie die Wohneinheiten zu jedem Zeitpunkt benötigen, kann der jeweils überschüssige Strom in der Tiefgarage für die Wallboxen verwendet werden. „Dadurch wird die vorhandene Leistung optimal ausgenutzt“, so Schapitz, „zudem konnten wir auf die sonst übliche Hausanschlussverstärkung verzichten.“
Um die dynamische Lastregelung einzurichten, hat Vattenfall InCharge eng mit der Stromnetz Berlin GmbH zusammengearbeitet. Dabei hat der Netzbetreiber erstmals erlaubt, in Berlin Messwerte aus dem ungezählten Bereich zu entnehmen. Bislang war das nicht zulässig, doch im Zuge des bis dato größten Ladeinfrastrukturvorhabens von Vattenfall InCharge in der Hauptstadt existieren nun ergänzende Ausführungsbestimmungen, die die Messwertentnahme ermöglichen. Dass dieser Standard etabliert wurde, macht die Wallbox-Ausrüstung künftig bei derartigen Projekten deutlich einfacher.
Alles Wichtige rund um E-Autos und Ladeinfrastruktur erfahren Sie auch in unseren monatlichen E-Mobility-Newsletter. Melden Sie sich ganz einfach kostenlos an.