26.06.2024 | 4 Minuten

Kontaktloses Bezahlen erleichtert Stromtanken in der Urlaubszeit


Seit 1. Juli 2024 schreibt die deutsche Ladesäulenverordnung eine Möglichkeit zum kontaktlosen Bezahlen vor. Auch die EU macht seit April klare Vorgaben. So funktioniert das Stromtanken in der Urlaubszeit.

Alle öffentlichen Ladesäulen, die nach dem 1. Juli 2024 installiert werden, sollen nach § 4 der Ladesäulenverordnung (LSV) eine Möglichkeit zum kontaktlosen Bezahlen bieten. E-Auto-Fahrer:innen haben also künftig an jeder neuen Ladesäule die Option, durch Vorhalten einer gängigen Debit- oder Kreditkarte zu bezahlen. Damit setzt die LSV eine EU-Vorgabe um: Das punktuelle Aufladen unterwegs wird künftig in der gesamten Europäischen Union deutlich komfortabler werden. Doch worauf können Sie sich beim Sommerurlaub 2024 mit dem Elektroauto einstellen?

1 Million Ladepunkte bis 2025

Vor 5 Jahren hat sich die EU im „Green Deal“ ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen sollen bis 2050 um 90 % gegenüber 1990 gesenkt werden. Dafür sollten bis 2025 eine Million Ladepunkte in Europa entstehen. Ob dieses Ziel erreicht wird, ist fraglich. Immerhin: Im Juni 2024 sind auf der Karte des transeuropäischen Transportnetzwerks der EU (TEN-T) rund 757.000 Ladepunkte verzeichnet. Allerdings unterscheidet sich die Dichte der Ladeinfrastruktur je nach EU-Land teilweise massiv. 

Anzahl der Ladepunkte für E-Autos in Europa

Gute Ladeinfrastruktur in den Niederlanden, Deutschland und Frankreich

Die meisten Ladepunkte finden Urlauber:innen mit dem Elektroauto aktuell in den Niederlanden: Hier gab es im Januar 2024 laut Statista 144.453 Ladepunkte. In Deutschland waren zu Jahresanfang rund 120.625 in Betrieb, knapp gefolgt von Frankreich mit 119.255 Ladepunkten. Beim Urlaub in Italien, Spanien oder Portugal wird das Netz an Ladesäulen schon grobmaschiger. Besonders gut vorbereiten sollte sich, wer mit dem Elektroauto beispielsweise nach Tschechien, Griechenland, Bulgarien oder Kroatien fahren möchte. Hier gab es zu Jahresbeginn 2024 jeweils weniger als 5.000 Ladepunkte.  

Das kostet Stromtanken im EU-Ausland

Die Preise für das Stromtanken an öffentlichen Ladesäulen werden von den Betreibern festgelegt und können in den EU-Ländern stark variieren. Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland weist auf eine oftmals intransparente Preisgestaltung an den Paymentterminals hin, die es schwer nachvollziehbar mache, wie viel das Laden tatsächlich kostet.  

Eine Verbesserung der Situation sollte jedoch absehbar sein: Seit April 2024 gilt die EU-Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR). Sie fordert eine angemessene, leicht verständliche und vergleichbare Preisgestaltung von Betreibern öffentlich zugänglicher Ladepunkte. Der Preis soll künftig pro kWh, pro Minute und pro Ladevorgang am Paymentterminal ausgezeichnet werden. Wann diese Vorgabe in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt sein wird, ist leider noch unklar. 

Hintergrund: Ad-hoc-Zahlung ist gesetzlich vorgeschrieben

Ursprünglich sollte die Vorgabe zur Ad-hoc-Bezahlung beim Ladesäulenpayment in Deutschland bereits 2023 kommen, doch die dritte Verordnung zur Änderung der Ladesäulenverordnung hatte ein Jahr Aufschub gewährt. Nun müssen aber alle neuen Ladesäulen die Vorgabe erfüllen. 

Die EU fordert in der AFIR, dass E-Auto-Fahrer:innen öffentliche Ladesäulen nutzen können, ohne einen Vertrag mit dem Betreiber oder einem Mobilitätsdienstleister schließen zu müssen. Dieses punktuelle Laden wird auch Ad-hoc-Laden genannt.  

Aktuell müssen nur neue Ladesäulen in der EU mit einer Möglichkeit Ad-hoc-Laden ausgerüstet sein, ab Januar 2027 greift jedoch eine Nachrüstpflicht beim Ladesäulenpayment ab einer Ladeleistung von 50 kW entlang des transeuropäischen Straßennetzes und auf sicheren Parkplätzen. 

Mögliche Lösungen zum Ad-hoc-Laden 

Das Ad-hoc-Laden soll laut AFIR die Zahlung über ein „weit verbreitetes Zahlungsinstrument“ ermöglichen. Das kann zum Beispiel eine Debit- oder Kreditkarte sein. Gut zu wissen: Über ein zentrales Paymentterminal dürfen auch mehrere Ladepunkte abgerechnet werden.  

Vattenfall InCharge bietet über den Service Business Charging Easy Pay flexible Bezahlmöglichkeiten entsprechend der gesetzlichen Vorgaben an. Der Service besteht aus zwei Komponenten:

  • Der Betrieb des Terminals kostet 27,99 € monatlich.
  • Die Verbindung mit dem Ladepunkt kostet 1,99 € monatlich je Ladepunkt. 


Auch webbasierte Ad-hoc-Bezahlvorgänge (z. B. per QR-Code) sind erlaubt, wenn sie sicher sind. Sicherheit wird durch international gültige Bezahlverfahren und die Einhaltung von Banken-Sicherheitsmechanismen hergestellt. Außerdem sollten die Vorgaben der Payment-Service-Directive II (PSD 2) entsprechen. Bei der Bezahlung mit dem Smartphone sind Zahlvorgänge üblicherweise über die Eingabe des PIN-Codes oder per Face-ID gesichert. Die öffentlichen Schnellladesäulen von Vattenfall InCharge bieten alle auch die Möglichkeit zum sicheren Bezahlen via QR-Code an. 

Fazit

Wer mit dem Elektroauto ins EU-Ausland fahren möchte, sollte sich vorab über die Ladeinfrastruktur informieren. In einigen europäischen Ländern gibt es weniger Ladesäulen als in anderen. Auch die Preisgestaltung am Paymentterminal kann intransparent sein. Gut zu wissen: Mit der InCharge Key Ladekarte können sie an mehr als 100.000 Ladestationen in ganz Europa Strom tanken.

Jetzt mehr erfahren


Laden
Fahren
Technik

Auch interessant

Vattenfall Ladesäulen

Mehr Ladesäulen für die Zukunft der städtischen Elektromobilität

Induktives Laden Auto Cockpit

Induktives Laden revolutioniert Elektromobilität

Händedruck E-Auto

Vattenfall investiert eine halbe Milliarde Euro in Ladeinfrastruktur